(um) kein Haar

(um) kein Haar
Um ein Haar; nicht [um] ein Haar; [um] kein Haar
 
Die Fügungen schließen sich an »Haar« im übertragenen Sinne von »Winziges, Winzigkeit« an. »Um ein Haar« wird in der Bedeutung von »fast, beinahe« verwendet: Um ein Haar wäre der alte Mann überfahren worden. Um ein Haar hätte ich verschlafen. - Die Fügungen »nicht [um] ein Haar« und »[um] kein Haar« sind gleichbedeutend mit »um nichts, überhaupt nicht«: Er ist nicht um ein Haar von seinen Forderungen abgegangen. - So heißt es etwa in Robert Walsers Roman »Der Gehülfe«: »Denn Silvi wurde auch zu dieser Stunde noch (um) kein Haar besser als wie immer behandelt« (S. 139). - Siehe auch die Fügung »um Haaresbreite«.
 
 
Walser, Robert: Der Gehülfe. Frankfurt a. M.-Hamburg: Fischer Bücherei 452, 1962. - EA 1908.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Haar — das; (e)s, e; 1 ein feines Gebilde, das wie ein Faden aussieht und aus der Haut von Menschen und vielen (Säuge)Tieren wächst <ein blondes, braunes, graues usw Haar; jemandem / sich ein Haar ausreißen; sich die Haare an den Beinen, unter den… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Haar breit — Haar|breit auch: Haar breit 〈n.; ( ) ; unz.〉 ganz wenig ● um kein Haar breit zurückweichen …   Universal-Lexikon

  • Haar — 1. An einem Haar zieht man mich hin, wo ich gern bin. – Körte, 2504. 2. Auch ein Haar hat seinen Schatten. – Eiselein, 266; Simrock, 4151. Böhm.: I vlas má svůj stín. (Čelakovsky, 284.) Lat.: Etiam capillus unus habet umbram suam. (Eiselein,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Haar — Die Redensarten, die mit dem Wort Haar gebildet sind, beziehen sich meist entweder auf die Feinheit oder auf die Menge des Haares: Haarklein erzählen (schon bei Grimmelshausen), haargenau untersuchen: überaus genau, auf die geringsten Fehler… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Haar — Wolle (umgangssprachlich); Matte (umgangssprachlich) * * * Haar [ha:ɐ̯], das; [e]s, e: 1. auf dem Körper von Menschen und den meisten Säugetieren (in großer Zahl) wachsendes, fadenartiges Gebilde (aus Hornsubstanz): die Haare an den Beinen, unter …   Universal-Lexikon

  • Haar, das — Das Haar, des es, plur. die e, Diminut. das Härchen, Oberd. Härlein, des s, plur. ut nom. sing. 1. In der weitesten Bedeutung, ein jedes zartes Zäserchen, in welcher es nur noch in einigen Fällen üblich ist. Ottfried nennet die Nadeln oder… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Kein gutes Haar an jemandem \(oder: etwas\) lassen —   Mit der umgangssprachlichen Wendung wird ausgedrückt, dass man über jemanden/etwas nur Schlechtes sagt; an jemandem oder etwas alles kritisiert: Der Kritiker hat an der Aufführung kein gutes Haar gelassen. In Erich Kubys Roman »Sieg! Sieg!«… …   Universal-Lexikon

  • Haar — Haar: Mhd., ahd. hār, niederl. haar, engl. hair, schwed. hår gehen auf germ. *hēra »Haar« zurück, das mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen, z. B. lit. šerỹs »Borste«, russ. šerst᾿ »Wolle«, zu einer Wurzel *k̑er‹s› »starren, rau,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kein(en) Hehl aus etwas machen — Kein[en] Hehl aus etwas machen   »Keinen Hehl aus einer Sache machen« bedeutet »sie nicht verheimlichen, verbergen«: Sie hatte kein Hehl aus ihrer Abneigung gegen die Schwiegereltern gemacht. In Utta Danellas Roman »Das Hotel im Park« heißt es:… …   Universal-Lexikon

  • Haar — Ein Menschenhaar unter dem Mikroskop (Bildausschnitt: 0,6×0,4 Millimeter) …   Deutsch Wikipedia

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